Info: Wir arbeiten vom 22/07/2024 bis einschließlich 26/07/2024 mit geschlossenen Büros. Die Auslieferungen können jedoch während dieser Zeit wie gewohnt fortgesetzt werden. Eingehende Emails werden in dieser Zeit nicht weitergeleitet und bearbeitet.
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Virginie Pierre

Als Kind wollte ich Glasbläserin werden. So ist das eben, wenn man in einem Familienbetrieb aufwächst und alle Schulferien in den Werkstätten verbringt. Anfangs habe ich noch alle Mitarbeiter von der Arbeit abgelenkt. Später konnte ich schon produktiver sein, als Werkstudentin. Am Ende meiner Sekundarschulzeit riet mir mein Wirtschaftslehrer, einen Bachelor-Abschluss in 'Rechnungswesen-Steuern' zu machen, was ich auch tat und wovon ich immer noch profitiere. Dadurch bin ich heute in der Lage, Jahresabschlüsse zu lesen und zu interpretieren. Dies ermöglicht es mir, mit dem Buchhalter zu sprechen und die finanzielle Situation unseres Unternehmens zu verstehen und zu überwachen. Für mich ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass ein Betriebsleiter weiß, wie es um sein Unternehmen steht. Zum einen, um bei Schwierigkeiten rechtzeitig eingreifen zu können, zum anderen, um die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Nach meinem Bachelor-Studium habe ich einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften erworben. Mein wirtschaftliches Wissen wurde plötzlich durch strategisches Wissen ergänzt. So entdeckte ich die Rolle der Generalversammlung, des Verwaltungsrats, der Aktionäre, der Stakeholder usw. Akademisches Wissen, dass oft auf mittlere bis große Unternehmen zugeschnitten ist, dennoch auf die Ebene eines Familienunternehmens übertragen werden kann. Schließlich kann man ein Mini-Unternehmen nicht in dieselbe Struktur pressen wie ein Großunternehmen. Allerdings sollte unsere Größe keine Ausrede dafür sein, sich auf der Vorstandsebene nicht zu professionalisieren. Vor allem jetzt, wo meine Schwestern und ich beschlossen haben, das Unternehmen gemeinsam weiterzuführen, ist Professionalisierung - neben einer offenen Kommunikation - entscheidend.

Aber vor allem macht es mir Spaß, Glaswaren herzustellen. Nach einem Arbeitstag das Ergebnis der eigenen Arbeit buchstäblich auf dem Tisch zu sehen, ist befriedigend. Das Schöne daran, einen Beruf zu erlernen, ist auch, dass man nie ausgelernt hat. Unsere Kunden stellen uns immer wieder vor neuen Herausforderungen, wodurch die Arbeit spannend und abwechslungsreich bleibt. Dieses Erbe gemeinsam mit meinen Schwestern fortzuführen, empfinde ich als Ehre und Herausforderung. Ich bin zu gerne bereit, mich darauf einzulassen.